Das Banjo-Tier
Das Banjo-Tier
Ein Streckfuß sieht seltsam und albern zugleich aus, wenn er auf einer Mauer, einem Baumstamm oder einem Ast sitzt, mit seinen acht langen, dünnen Beinen, die wie die Saiten eines seltsamen Banjos zu den Seiten ausgestreckt sind. Wenn man dicht herangeht, sieht man auch die beiden langen gegabelten Pedipalpen (Mundwerkzeuge).
Der Streckfuß wurde in Dänemark erstmals 2007 auf Fünen gefunden, ist aber heute fast überall im Land verbreitet. Er ist ein richtiges Herbst-/Frühwintertier. Der Streckfuß kann, wie andere Weberknechte, ein oder mehrere seiner langen Beine als Köder für mögliche interessierte Räuber abwerfen. Die losen Beine können noch lange Zeit, nachdem sie den Kontakt zu ihrem früheren Besitzer verloren haben, liegen und zucken, während die Weberknechte das Weite suchen können.
Der Streckfuß ist zwar ein Raubtier, doch muss er von Tieren leben, die deutlich kleiner sind als er selbst. Aufgrund seines Körperbaus ist er nicht in der Lage, sich mit etwas besonders Großem oder Starkem anzulegen, und dann sollte das möglichst bei Dunkelheit stattfinden.
Nachtaktive Tiere bei der Jagd zu beobachten, kann wirklich eine aufregende Sache sein. Eine gute Taschenlampe und viel Geduld braucht man jedoch dafür.